Rekonstruktion der Entstehung eines antifaschistischen  Bewusstseins

 

verfasst März 2014, überarbeitet Januar 2018, für  „Hamburger Stiftung…“., überarbeitet August 2019 für Hajo Jahn, ELS-Gesellschaft, Wuppertal

 

Ein Philosophie-Student an der Uni Frankfurt, aus Jugoslawien stammend, fragte mich im März 2014 nach dem Entstehen meiner politischen Haltung, vor allem meines  Antifaschismus. Hier meine im Jahr 2018 und 2019 überarbeitete Antwort.  Das Wort "Rekonstruktion" ist wichtig, weil ich ja vieles aus Kindheit und Jugend nicht mehr weiß,
ich muss also  über mich selbst VERMUTUNGEN anstellen:

 

Zur HERKUNFT.
Meine Eltern und Großeltern (mütterlicher- wie väterlicherseits) erlebten im Dritten Reich (aufgrund ihres Katholizismus und ihrer Nähe zur katholischen "Zentrums"-Partei) Nachteile, sogar ziemliche Nachteile.
 Insofern war die Stimmung in meiner Herkunftsfamilie nicht  PRO-NS. Ich vermute, dass  in meiner Jugend, also in den Fünfziger Jahren (ich bin 1944 geboren)  in zahlreichen deutschen Familien noch anders war.

Der Onkel meiner Mutter, Johann Nepomuk Mantz, Bauernbub aus Ehingen, brachte es bis zum Bürgermeister von Ravensburg, der damals wichtigsten Stadt in Oberschwaben nach Ulm. Johann („Hans“) Mantz wurde Ende 1932, im  Wahlkampf für eine zweite Amtszeit,  von allen Ravensburger Parteien, von “Zentrum“ bis KP, mit Ausnahme der NSDAP, unterstützt. Die Nazis betrieben einen „schmutzigen“ Wahlkampf mit üblen Unterstellungen  gegen den Zentrumskandidaten; der NS-Kandidat siegte knapp; so musste   Mantz im Winter  1932/33 sein Amt an einen NS-Mann abgeben -  er wurde später  "das erste Opfer des NS in Oberschwaben" genannt. - Meine beiden Großväter (Mitglieder der "Zentrums"-Partei) mussten im Frühjahr 1933 ihr Gemeinderatsmandat im Zuge der sogenannten "Gleichschaltung" niederlegen. Beide traten nicht nur NSDAP über, auch nicht als „Gäste“ (so, wie das damals zahlreiche Zentrumsmitglieder taten).

Im Herbst 1934 wurde meinem Vater von einem Tag auf den anderen das Verlagsrecht der Zeitung entzogen,
ein  Eigentum, das die Familie damals schon hundert Jahre innehatte.
Die finanzielle Lage der Familie war daraufhin ziemlich schlecht. Meine Eltern dachten nach der Eheschließung (1936) an eine Auswanderung in die USA. Aber dort war die Lage damals auch schlecht.......
 
Mein Großvater väterlicherseits äußerte sich, etwa in den Jahren  1942-44 (in der Familie sprach man darüber nie genau), in einem Wirtshaus , als der Volksempfänger mit der Stimme von Adolf Hitler lief, dummerweise zu einem Nachbarn: "Etz muaß ma den Lombba scho wieder haira!" (Jetzt muss man diesen Lumpen schon wieder hören!) - Er wurde denunziert, wohl von einer Kellnerin.  Um ihn vor dem KZ zu bewahren, strengte die Familie ein Entmündigungsverfahren an - Mit Erfolg, C. Louis Feger kam frei; aber bald danach starb der alte Mann..... - (Genau hat mir meine Mutter das NIE geschildert, der Vater schon GAR nicht - es war ja damals   für die Familie eine Schande).

Mein Vater war zwar den ganzen Zweiten Weltkrieg als Soldat eingezogen, wollte aber,  obwohl als Akademiker und als guter Sportller  für eine Offizierslaufbahn  prädestiniert, nie Karriere machen, er blieb immer Gefreiter und Obergefreiter.....
 
Mein Großvater mütterlicherseits, ein "großer" Bauer,  spendete  russischen Kriegsgefangenen in Ehingen, die infolge von Krankheit und Hunger am Sterben waren, eine Wagenladung Futterrüben, eine Ackerfrucht, die damals kein Arier aß, eine Ackerfrucht, die nur an Tiere verfüttert wurde; dem Großvater  wurde für den  Wiederholungsfall  strenge Strafe angedroht. Man darf annehmen: Wär er nicht ein führender und wichtiger Bauer und in Ehingen ein insgesamt sehr angesehener Mann gewesen (früher Gemeinderat, Gründer und Vorsitzender mehrerer Vereine, Aufsichtsratsvorsitzender der Gewerbebank), wär er vermutlich schon nach dieser ersten Aktion "kaltgestellt" worden.

Meine Mutter, eine blonde Schönheit, eigentlich vom ÄUSSEREN her ein perfekt arischer Typ,  sollte Anfang des Dritten Reichs HJ-Jungbäuerinnenführerin werden. Dieses Angebot  war 1934 eine große Ehre, und es war äußerst heikel, dieses Angebot  abzulehnen, erst recht, wenn man aus einer Familie kam, die als anti-NS galt... Meine Mutter schaffte es aber mit viel Mut und mittels einer Lüge, das  - ehrenvolle - Angebot abzulehnen.

Mein Großvater mütterlicherseits, Josef Mantz, ein Landwirt und Lederhändler, hatte geschäftlichen Kontakt mit jüdischen Kaufleuten der Nachbarstadt Laupheim (wo im 19. Jahrhundert  die größte Landjudengemeinde Württembergs bestand, aus der u.a der Gründer von Hollywood und ein Mitgründer der  Deutschen Bank und Mitgründer des Literaturarchivs Marbach hervorging). Dieser Großvater Josef Mantz half jüdischen Bekannten aus Laupheim bei der Flucht aus Deutschland - eine Hilfe, deren Gefährlichkeit man sich im Familienkreis damals bewusst war.

Wie ich später erfuhr, hat meine Mutter bereits in den fünfziger Jahren über das Maximilian-Kolbe-Werk für KZ-Opfer Geld gespendet - das war damals in Deutschland  selten.

Mein Vater war 1944 in Süditalien  in US-Kriegsgefangenschaft geraten; er wurde nach Louisiana verschickt und arbeitete dort auf Zuckerrohr-Plantagen. Er empfand, wie er mir später einmal erzählte, diese Zeit  erstaunlich positiv;  die Amerikaner seien human zu den deutschen Kriegsgefangenen  gewesen (vermutlich kam meinem Vater seine politische Grundeinstellung  zustatten: dass er  kein Nazi war; ich hörte später von anderen Ex-Kriegsgefangenen, sie seien von US-Aufsehern schlecht behandelt worden; ich vermute, ihre Haltung und Optik war BRAUN gewesen, ohne dass sie das erkannten und erkennen wollten). Mein Vater erzählte mir als Jugendlichem sehr positiv von den US-Amerikanern, mit denen er zu tun hatte;  er wurde durch diese Gefangenschaftszeit für die amerikanische Demokratie eingenommen, erzählte er mir.

So viel zu meinem  familiären „Background“.

GYMNASIALZEIT. Ich weiß, dass ich als Jugendlicher in Sachen NS und insbesondere NS-KRITIK  von einer eigentlich nationalistischen Grundempfindung ausging. Ich fragte mich als Fünfzehnjähriger entsetzt: Wie kann ein Volk so dumm sein, seine brilliantesten Leute (Stichworte: "Einstein, Freud, Stefan Zweig" etc. etc. etc.) aus dem Land zu jagen?? - (HEUTE muss ich rückblickend und fast beschämt sagen: Das war eine nicht sehr humane Perspektive. Russische Kriegsgefangene, mit denen wir Deutschen schrecklich umgingen, oder die "Zigeuner" oder Behinderte und weitere im Dritten Reich verachtete und verfolgte Menschen erfahren  unter diesem nationalistischen und bildungsbürgerlichen Aspekt nicht jene  Würdigung, die sie als Opfer bösrtiger Politik eigentlich  erfahren sollten.

Ich merkte es früh,  wenn jemand den Zweiten Weltkrieg glorifizierte. Ein Beispiel: Ich hatte einen großen Konflikt  mit einem Lehrer, als ich dessen Glorifizierung des Russland-Feldzugs lächerlich machte.  Dieser Lehrer hatte beim Übersetzen von Cäsars (lateinisch verfasster)  Beschreibung seines Gallien-Feldzugs erwähnt, ein bestimmtes Verhalten von  unterlegenen Gallierinnen sei nicht  ungewöhnlich; ein solches Verhalten sei  auch in der Gegenwart anzutreffen: Als die deutsche Wehrmacht (darunter er) in die Ukraine einmarschierte, seien ihnen aus erobertem Dörfern die Frauen mit entblößten Brüsten - als Zeichen der Unterwerfung - entgegengetreten. - Ich flüsterte  damals   zu meinem Banknachbarn: „Da haben sich die Soldaten aber gefreut.“ Das   wurde von dem Lehrer als massive Frechheit empfunden; ich zog ja  diesen  "heroischen Augenblick der Eroberung" in die Sphäre sexuellen Genusses  hinab.


Ein wichtiges Bildungserlebnis war  es für mich, als ich mit etwa siebzehn Jahren zwei Romane bekannnter deutschsprachiger Autoren gleichzeitig las, einen Roman von Arthur Schnitzler (jüdischer Österreicher) und einen von Hermann Hesse (deutscher Literaturnobelpreisträger). Hesse wurde damals in meinem Literaturgeschichte-Schulbuch groß gefeiert, als Held des Abendlandes;  Schnitzler hingegen wurde als "Asphaltliterat" etc. abgetan. Mir gefiel damals der Roman von Schnitzler unvergleichlich mehr als der von Hesse. Es war mit das ERSTE Mal in meinem Leben, dass ich die folgende Empfindung hatte: Ich empfinde mit darlegbaren Gründen ganz ANDERS  als mein Schulbuch und meine Lehrer. Der damals verfemte JÜDISCHE Literat erschien mir weit besser als der "arische" (der übrigens nie antisemitisch war). An der Uni konnte ich dann feststellen, dass unser damaliges gymnasiales Literaturgeschichte-Lesebuch ERSTMALS erschien im Jahr  1936! Und  fast ungeändert  auch zu "MEINER" Zeit, also Ende der Fünfziger Jahre,  nachgedruckt wurde. Ich gewann damals  die Empfindung, ich müsse viele Inhalte meines gymnasialen Unterrichts neu durchgehen und auf ihre NS-Lastigkeit hin überprüfen. Ich formulierte: Ich muss den ganzen Gymmi-Kram nochmals ganz NEU lernen…..


STUDIUM. Ein wichtiges Bildungserlebnis war gleich zu Beginn meines Studiums (ab 1963, zunächst in Tübingen) der marxistische (jüdisch-stämmige) Philosoph Ernst Bloch. Dieser war erst kurz zuvor aus der DDR (Lehrstuhl in Leipzig)  in den Westen geflüchtet, weil die DDR ihm das Publizieren erschwerte und weil seine Schüler verfolgt wurden. „Ernst Bloch“ -  das war eine Kombination von Suche nach Gerechtigkeit, Kritik an der Inhumanität des Kapitalismus und an der Barbarei des Nazismus. Bloch war (wie mein späterer Lehrer Adorno) einer, der die NS-Zeit nicht in Deutschland erlebt und die entsprechenden Unterwerfungs- und Anpassungsgesten NICHT geliefert hatte, einer, der  überlebte, weil er ins Ausland (hier: die USA) flüchten musste.

Nicht beschmutzt sein  von der "deutschen Misere", das war auch einer der wichtigen positiven Aspekte an der Person Theodor W. Adorno und seines ebenfalls damals, 1965/6, noch vereinzelt  an der Uni Fránkfurt auftauchenden  jüdischstämmigen Mentors Max Horkheimer (Gründer des Frankfurter "Instituts für Sozialforschung"). Antifaschismus lag  bei allen diesen jüdischen Intellektuellen, die vor den Nazis hatten flüchten müssen, nahe (Zu diesen antifaschistisch eingestellten deutschen Philosophen zählte auch  der damals und weiterhin in den USA lebende Philosop Herbert Marcuse, ursprünglich ein Heideggerianer).

(In Klammer: eine personale Verknüpfung von Marcuse und linker Frankfurter Schule ergab sich, als die Marcuse-Schülerin Angela Davis 1967/68 (?) ins philosophische Seminar zu  Adorno kam; sie nahm später eine führende Rolle in der Black-Panther-Bewegung und in der KP der USA ein; ein anderer damals mit mir zeitgleicher, später prominenter Adorno-Seminar-Besucher war Daniel Cohn-Bendit).

Ein Teil der Studentenbewegung (ein TEIL) zog sein kritisches Engagement aus der Beobachtung, dass zahlreiche  Lehrende an deutschen Universitäten im Dritten Reich tapfer MITmarschiert waren. Es war an den Universitäten  nicht gern gesehen, wenn man  "den eigenen Laden" "beschmutzte".  Einer meiner späteren Freunde, der Schriftsteller und Historiker Hellmut Haasis, jetzt Reutlingen-Betzingen, hatte sich Mitte der 60er Jahre an der Uni Tübingen  unbeliebt gemacht, weil er dort als erster die braunen Texte eines seiner Professoren raussuchte und veröffentlichte (Haasis meint, dass er diese öffentliche Kritik mit dem Nichterreichen des Doktorhuts büßen musste).

Eine Zeitlang wurde in Deutschland von einigen Schreibenden die Ansicht vertreten, die Aktivisten der Studentenbewegung seien Kinder von NS-Mitgliedern  gewesen, die sich dann anno 1968 von ihren dominanten Vätern auf krampfhafte Art zu befreien suchten und "mit den Vätern abrechnen" wollten. Ich kann nur sagen: Für MICH , einen sehr engagierten Studenten, galt das keinesfalls. Es galt auch für einige prominente Anführer keinesfalls, ich nenne hier  Dany Cohn-Bendit, Sohn von deutsch-jüdischen Emigranten.  Ich selbst musste  nie ein schlechtes Gewissen wegen NS-Nähe meiner Eltern haben; meine Eltern standen dem NS nie nahe.


Die Befassung mit dem Thema "Judenverfolgung und Antisemitismus" ging und geht sicher Hand in Hand mit der Befassung mit WEITEREN Arten von Ungerechtigkeit und Barbarei in unserer Welt und in Deutschland:
Dass ich zur Studentenbewegung fand, dafür  war  entscheidend (wie für viele meiner Alters- und Studiengenossen) die Erschießung eines demonstrierenden Studenten 1967 in Berlin. Diese Erschießung des  Anti-Schah-Demonstranten Benno Ohnesorg erschreckte mich, wühlte mich auf; ich hatte Angst, unsere mir sehr wichtige Demokratie werde von einem zunehmend autoritären  Staat  zerstört. Diese Erschießung bewegte auch viele andere junge Leute in unserem Land; die Erschießung   war auch einer der Gründe für die Entstehung der terroristisch agierenden Gruppe RAF, die sich  demonstrativ nach jenem Tag benannte, an dem in Berlin  Benno Ohnesorg erschossen worden war, also "2. Juni".  Die Fabel aus der Geschicht: Das SELBE Ereignis konnte  - bei der RAF – zum Terrorismus führen, bei anderen, wie MIR, zum „Gang durch die Institutionen“ .

Am nächsten Werktag nach dem 2. Juni ging ich, bis dahin zwar immer politisch interessiert, aber nicht aktiv,  in das Büro des Frankfurter Asta und fragte, ob ich was helfen könne, etwa Flugblätter abziehen. Der damalige Asta-Vorsitzende Jürgen Birkholz machte mich dann binnen Minuten  zu seinem Hochschulreferenten; die Zustimmung des Studentenparlaments zu Birkholzs Personalvorschlag war ein Formalismus.  Als Asta-Mitglied wurde ich dann auch zu einem der fünf Herausgeber der Studentenzeitung „Diskus“ gewählt und später, nach Verabschiedung des Hessischen Hochschulrahmengesetztes, zu einem der zwei ersten Studenten in der „Philosophischen Fakultät“. Ich selbst begründete eine Fachschaft der Hauptfach-Philosophie-Studenten und leitete diese einige Zeit.

Meine Ziele waren die damals geläufigen:  Reform der Hochschule, mehr Mitbestimmung der Studenten;  Kritik am Imperialismus der USA in Vietnam; Kritik am Einmarsch der Sowjets in Prag und Unterdrückung des "Prager Frühlings", Sympathie für die US-Bürgerrechtsbewegung, Sympathie für die Rechte von Farbigen in den USA etc. etc. (Auf meiner Website steht eine Auflistung von Zielen der Studentenbewegung http://veit-feger.homepage.t-online.de/student.htm )

BERUFSTÄTIGEIT. Als ich die elterliche Tradition des Zeitungsmachens in Ehingen ab Mitte der Siebziger Jahre weiterführte, war mir klar, dass die Aufdeckung der (auch in Ehingen verschwiegenen) NS-Zeit eine meiner wichtigsten Aufgaben als Zeitungsmacher sein würde. Ich hatte das große Glück, dass ich als Redakteur einen Mitstreiter fand, der sich wie ich in der Studentenbewegung "1968" politisiert und dann GESCHICHTE studiert hatte und der nicht nur die nötige politische Einstellung, sondern auch das wissenschaftliche Rüstzeug mitbrachte und von mir die benötigte Arbeitszeit erhielt, um immer wieder  zum Thema "Nationalsozialismus in Ehingen“ zu recherchieren - und auch zur Vermeidung des  Themas „NS in Ehingen NACH 1945“. - In den meisten deutschen Regionalzeitungen wurde dieses Thema damals (und oft wohl  bis zur Gegenwart)  übergangen.

Dank eines glücklichen Zufalls erfuhr ich Mitte der 80er  Jahre eine Reihe Details über ein  Ehinger Kriegsgefangenenlazarett (eine Art Tötungsmaschine für russische Gefangene) und war  der erste, der zu diesem Thema in EHINGEN etwas veröffentlichte.

Zwar gab es in Ehingen vor oder während des Dritten Reichs keine jüdischen Deutschen (weshalb wir als Ehinger Zeitungsleute dieses Thema nur selten und gering abzuhandeln hatten), aber es gab beispielsweise Roma, die verfolgt wurden - auch hier engagierte sich das Redakteur-Duo Wolfgang Schmid  und Veit Feger. – Der damalige Vorsitzende der Sinti/Roma in Baden-Württemberg, Romani Rose, dankte uns damals brieflich für unser redaktionelles Engagement.

Systematisch befasst hab ich mich mit den Gräueln des Dritten Reiches nie, weil es mich viel zu viel anekelte, aber ich tat und tue einiges, um zur Aufdeckung beizutragen, so sponserte ich entscheidend eine Buchreihe, die sich mit dem lange vernachlässigten Thema "NS-Täter" befasste „„THT“ - Täter Helfer Trittbrettfahrer). und lektorierte eine Reihe Aufsätze dieser Buchreihe.

Ich bin mit zahlreichen Menschen, die sich mit dem NS kritisch befassten bzw. befassen, bekannt oder gar befreundet. Zu ihnen zählen der frühere langjährige Leiter des Ulmer Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg, Dr. Silvester Lechner, der Historiker und Schriftsteller  Hellmut Haasis, Reutlingen,  der Historiker Dr. Proske, Gerstetten (Herausgeber und Mitautor der Reihe THT), der Erforscher des KZ Genshagen, Dr. Helmuth Bauer, und eine Reihe weiterer in dieser „Richtung“ engagierte Forscher und Publizisten, so die Mitgründerin der KZ-Gedenkstätte Eckerwald, Gertrud Graf   - Ich selbst engagierte mich  ein wenig bei der Pflege der Erinnerung an den wohl ungewöhnlichsten deutschen Hitler-Attentäter Georg Elser, einen Schreiner aus  Heidenheim (80 km von Ehingen entfernt), bei der Förderung der Erinnerungs- und Würdigungsarbeit durch die Künstlerin Marlis Glaser und die Buchauer Forscherin Charlotte Mayenberger und beim Sponsoring für zahlreiche Aktionen zur Förderung der Erinnerung und Würdigung von NS-Opfern allgemein, seit neuesten auch für die Erinnerungsarbeit der deutschen Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. - – Vor einigen Jahren  stellte ich fest, dass eine einstige Frankfurter Soziologie-Mitstudentin  Vorsitzende eines Landesverbandes von NS-Gedenkstätten war; ich denke:  Da blieb doch ein  bestimmter Frankfurter "Geist" erhalten.


 

eMail:  Veit.Feger@t-online.de

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