Bücher und Aufsätze, in denen nach 1945 NS-Ansichten verbreitet oder NS-Untaten verschwiegen, verdreht  oder geschönt werden.

Über außerdeutsche Gebiete, von deutschen Autoren

 

Karl Ziak, Österreich, 240 Bilder auf Kunstdruckpapier, Büchergilde Gutenberg,  1964.

24o Bilder von Sehenswürdigkeiten in Österreich – ein Bild einer Synagoge ist NICHT dabei. (dabei war die Büchergilde Gutenberg als gewerkschaftsnaher Verlag vergleichsweise liberal)

 

Theodor Müller-Alfeld: Spanien Portugal – Landschaften und Städte, Deutsche Buch-Gemeinschaft , 1962:

X Bilder von schönen Domen etc. etc.  – Keinerlei Hinweis auf einstige Synagogen, nichts von der landesweiten Vertreibung der Juden zu Beginn des 16. Jahrhunderts.

 

Aus der Zeit des Dritten Reichs

Mein Motiv bei der Zusammenstellung der vorstehend zitierten Texte und bildlichen Darstellungen war das „FORTLEBEN“ des Dritten Reichs NACH dem sogenannten Zusammenbruch. Bei dieser Recherche  kamen mir auch Texte unter, die aus dem Dritten Reich selbst stammen, deren Autoren aber nicht als ausgesprochene Faschisten bekannt geworden sind, obwohl auch sie ihr „Scherflein“ zur Verdummung und Fanatisierung in jener Zeit beitrugen.

 

Hier sollen im Lauf der Zeit einige solcher Texte und Autoren unsystematisch gesammelt werden.

 

Da ist der bedeutende deutsche Hispanist Ludwig Pfandl, 1870 – 1942.

Unter anderem verfasste Pfandl eine  bis heute noch als beispielhaft geltende Biographie des spanischen Königs Philipp II, Callwei München, 1938. 570 Seiten.

In einer abschließenden Würdigung Philipps heißt es, er habe  den europäischen Teil des Mittelmeers „von dem ewigen Druck der asiatischen Invasionsgefahr“ befreit (554).

Ein durchschnittlicher Leser (möglicherweise gar ein hstorisch informierter) merkt nicht unbedingt, dass mit solchen Sätzen beispielsweise der  deutsche Angriff auf die Sowjetunion im Jahr 1941 gerechtfertigt werden kann. Wenn es da einen „ewigen Druck“ gibt, dann heißt es: Man kann jederzeit mit einem Krieg beginnen, er wäre ja nur ein legitimer – Verteidigungskrieg. Die drohende  Gefahr wird vage als „asiatisch“ bezeichnet, sie kann also fallweise auf verschiedene Staaten angewendet werden, es muss nicht unbedingt das osmanische Reich sein.

 

Über die spanische Inquisition heißt es bei Pfandl, sie habe  „über ein Jahrhundert lang den Schreckpopanz der Weltanschauungspropaganda des aufklärerischen Liberalismus und der falsch verstandenen Demokratie“ gebildet. Die Inquisition habe auch „den spanischen Volkskörper vom Blutegel ders Judentums befreit“  (556).

Vor Philipp „war alles nur Sammlung, Vorbereitung, Aufbruch, Erwartung; nach ihm war alles nur mehr Abstieg, Entartung, Zersetzung, Erinnerung an vergangene Größe.“ S.  557. „Entartung, Zersetzung“ – Pfandl war, als er dies schrieb, kein junger Spund, sondern  ein über sechzigjähriger, verdienter und anerkannter Autor, und er bedient sich locker des  NS-Vokabulars:

 

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