Bücher und Aufsätze, in denen nach 1945 NS-Ansichten verbreitet oder NS-Untaten verschwiegen, verdreht  oder geschönt werden.

Regionen 

 

Julius Wais, Albführer

Wanderungen durch die Schwäbische Alb, „Herausgegeben und verlegt vom Schwäbischen Albverein e.V. Stuttgart“

Erste Auflage 1903 ? – 13. Auflage 1971 (hier zugrundegelegt)

Dieser  Wanderführer von Julius Wais, neubearbeitet von Dr. rer. nat. Ruth Wais, ist einer der berühmtesten und auflagenstärksten Albführer.

Zwei Beispiele aus dem Band II „Von der Achalm bis zum Bussen“, 840 Seiten; sie können zeigen, warum es gerechtfertigt ist, auch dieses  Buch in unsere „Sammlung“  aufzunehmen.

Zum angegeben Alb-Bereich gehört das Lautertaldorf Buttenhausen. Es war eine der wenigen Albgemeinden mit einem jüdischen Bevölkerungsanteil.

Bei Wais lesen wir dazu  auf S. 99 16 Zeilen: u. a.: „Seit 1858 sank die Zahl der Juden stetig, bis 1910 auf 164 (25 Prozent – sc: der Dorfbevölkerung), bis 1933 auf 97, von diesen war 1945 keiner mehr in Buttenhausen (15 starben, 16 verzogen; 38 wanderten „freiwillig“ aus, 34 wurden deportiert und 4 nahmen sich vor der Deportation das Leben). Die Gedenksteine wurden 1961 errichtet.“

Schnöder kann das Thema nicht leicht dargestellt werden, wenn man es nicht  völlig übergehen will. Das Wort „ermordet“ wird  strikt vermieden, auch für diese Auflage 1971. Von der Synagoge wird berichtet, dass sie 1938 „zerstört“ wurde. Von WEM? – kein Wort.

Dass auf dem Hofgut Uhenfels oberhalb Seeburg (bei Urach) ein halbes Jahrhundert lang Nachkömmlinge der Hamburger-Bankiersfamilie Warburg wohnten und einer der bedeutendsten englischen Bankiers  nach dem Zweiten Weltkrieg in Uhenfels aufgewachsen war, Siegmund Warburg, dass sein Vater Georg Gabriel im Jahr 1923 sein Grab im Wald bei Uhenfels anlegen ließ  - davon lesen wir bei dem doch sonst so detailfreudigen Albführer von Wais  NULL.

Dabei taucht das Hoft selbst schon auf. Bei Wais lesen wir: „Der ‚Weiler ob Seeburg, 1376 und 1432 erwähnt, bestand 1450 nur noch aus einem ‚einzigen Hof’, der 1601 ‚Ouchenhof’ und 1629 ‚Uhenhof’ hieß. Auf der Felsenecke, auf der Schloss Uhenfels 1873-83 erbaut wurde, stand früher  keine Burg.“ (s. 11f).

„Alemannia Judaica“ sagt uns detailliert, was wir bei Wais in der 1971 „neubearbeiteten“ Auflage nicht erfahren:  „Schloss und Gut Uhenfels waren seit 1899 im Besitz der jüdischen Familie des Bankiers Georg Warburg (geb. 1871 in Hamburg). Die Familie gehörte der Synagogengemeinde in Stuttgart an. Sohn Siegmund Warburg (1902 Bad Urach - 1982 London) verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit im Schloss Uhenfels. Er begründete nach seiner Emigration 1933/34 in London die Bank S.G. Warburg & Co. und wurde bedeutendster Bankier Londons, wurde Berater der englischen Regierung und eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Finanzwelt des 20. Jahrhunderts. Schloss und Gut Uhenfels mussten 1938 verkauft werden, bis zuletzt bewohnt von Lucie Warburg, der Witwe des 1923 in Konstanz verstorbenen und in einer Grabstätte beim Hofgut Uhenfels beigesetzten Georg Warburg.“

Zu jener Distanz zu Juden und andern „Reichsfeinden“ passt die Darstellung des berühmtesten Sohns der Gemeinde Buttenhausen, des einstigen Reichsfinanzministers Matthias Erzberger. Bei Julius Wais lesen wir: „Unter dem israelitischen Friedhof (sc: von Buttenhausen) stand in der Judengasse die Synagoge, die 1938 zerstört wurde, und darunter steht das Haus, in dem 1875 Matthias Erzberger geboren wurde, der als Zentrumsführer im und nach dem 1. Weltkrieg hervortrat und 1921 im Schwarzwald (zwischen Griesbach und der Alexanderschanze) von politischen Gegnern erschossen wurde.“ (S. 99). Es wird nicht von „Mord“, sondern von Erschießung gesprochen, obwohl es klarer Mord war. Die Meuchler werden als „politische Gegner“ noch nachträglich geehrt. Die Funktion „Finanzminister“, die seinerzeit mit einer grundlegenden Neuorganisation des Reichssteuerwesens verknüpft war, wird nicht benannt.

Wer nun meint, dass der Autor unter Platzspar-Zwängen hätte arbeiten müssen, ist eines besseren zu belehren: Wenn es sich um den Besitzerwechsel eines einfachen Dorfs im 15. Jahrhundert handelt, hat der Autor jeden Platz der Welt für solche Themen, und die Präzision der Angaben ist hoch  (wer, was, wann). Der spezifische Charakter der „Erzberger“-Passage  wird noch deutlicher, wenn man sich ANDERE Partien des Buchs zu Gemüte führt.

Der Schwäbische Albverein patronierte die Drucklegung des Albführers. Seit seinem Jubiläum vor einigen Jahren hat sich dieser Verein zu  mehr Ehrlichkeit über seine spezifischen Verflechtungen durchgerungen – über ein halbes Jahrhundert post Drittes Reich.

Die unrechtmäßige Aufhebung der Klöster im genannten Bereich wird in die übliche monarchie-freundliche Verkleidung gewandet: Vom Gut Ehrenfels, das einst zum Klosterstaat Zwiefalten gehörte, heißt es unschuldig. „Bei der Säkularisierung kam (!) auch dieser Zwiefalter Besitz an Kurfürst Friedrich von Württemberg.“

 

KREIS SIGMARINGEN

Kreisbeschreibung Sigmaringen 1980, Thorbecke-Verlag Sigmaringen

Der Band enthält Lebensbeschreibungen des aus Meßkirch (Kreis Sigmaringen) stammenden Freiburger Erzbischofs  Conrad Gröber und über den aus Kreenheinstetten nahe Meßkirch stammenden Abraham a Santa Clara, Hofprediger in Wien und Bestseller-Autor der Barockzeit.

Abraham a Santa Clara wird in der Kreisbeschreibung entschieden gefeiert;  es heißt von ihm, er sei den Menschen seiner Zeit „in ihren Vorstellungen und Wünschen entgegen“ gekommen. „Er zählte zu den größten Meistern der deutschen Sprache und Rede.“ _(274-5). Wir lesen nicht eine Spur davon, dass dieser Sohn der  Stadt Meßkirch ein rabiater Antisemit war, dass er sich lustig machte über Männer, die ihren Frauen im Haushalt mithelfen, über Eltern, die freundlich zu ihren Kindern sind etc. etc. Der Wahl-Wiener lässt fast kein reaktionäres Vorurteil aus von jenen, die wir heute einigermaßen zurückgedrängt glauben.

Zu Conrad Gröber heißt es: „Seine Haltung zu Beginn der NS-Zeit ist oft kritisiert worden. Er war ein Mann, der Lust verspürte, es wenigstens mit der neuen Zeit zu probieren, das Konkordat war ja abgeschlossen. Bald aber erkannte er klar die rechtsfeindlichen Mächte. So wurde er zum unerschrockenen Kämpfer für die Sache  seiner Kirche und für verfolgte Menschen.“ – Auch hier eine Heiligsprechung lockerster Art. Es gibt das „Handbuch der religiösen Gegenwartsfragen“ aus der Feder Konrad Gröbers, erschienen bei Herder in Freiburg 1937 (also immerhin vier Jahre nach der Machtergreifung, „Mit Empfehlung des deutschen Gesamtepiskopats“. Was Gröber hier an Anhimmelung des Führers, an Vorurteilen gegen Juden und Kommunisten vom Stapel lässt, sucht in seiner Fülle und Dichtigkeit seinesgleichen. NACH dem Dritten Reich wurden katholische Geistliche, die WÄHREND der NS-Zeit ins KZ geworfen worden waren, nicht rehabilitiert – was die allererste Aufgabe eines Diözesanlenkers gewesen wäre, der sich über die Bösartigkeit des Regimes wenigstens nach dessen ENDE klar geworden sein soll.

 

Rudolf Schlauch: Württembergisches Unterland – Neckarland und Schwäbischer Wald, Landschaft, Geschichte, Kultur, Kunst“, Nürnberg, o. J (die  zitierte Sekundärliteratur legt nahe:  erschienen  1965)

Der informative Kunst- und Kulturführer mit etwa  430 Seiten, vielen Bildern, in Ganzleinen gebunden, widmet allein der Stadt Heilbronn 35 Seiten, von Seite 11 bis 46. Im gesamten Kapitel, mit einem großen Anteil geschichtlicher Angaben,   kommt kein einziges Wort zur jüdischen Besiedlung der Stadt vor.

Was können wir bei Joachim Hahn („Erinnerungen und Zeugnisse jüdischer Geschichte in Baden-Württemberg“ 1988) nachlesen? -  Die jüdische Gemeinde zählte in ihrer größten Zeit,  um 1885,  994 Personen. „Mindestens 235 Personen kamen in der Verfolgungszeit 1933 bis 1945 ums Leben.“

1877 wurde eine große Synagoge fertiggestellt. Sie wurde 1938 zerstört und 1940 abgebrochen.

Bei Rudolf Schlauch davon NICHT!

Rudolf Schlauch erwähnt eine Reihe bedeutender Söhne der Stadt Heilbronn – aber keinen JÜDISCHEN. Dabei stammt aus dieser Stadt u. a. Max Rosengart, der 1930 die Ehrenbürgerwürde erhalten hatte;  Erwin Rosenthal war ein bedeutender Orientalist; er emigrierte (wegen des NS-Antisemitismus) in die USA. Eine früher berühmte Schriftstellerin war Victoria Wolff, sie musste nach Italien und dann in die USA emigrieren.

Sicher lassen sich zahlreiche weitere Übergehungen von Jüdischem in Schlauchs Buch feststellen. Ich meine: der „Fall Heilbronn“ genügt, um deutlich zu machen, dass der evangelische Pfarrer Schlauch sehr viel verschwieg, was, wenn man es wollte, in Büchern und Zeitschriften nachlesbar war.

„Weinfahrten in Schwaben – ein Brevier für den Freund des Weines und der Landschaft, bearbeitet und zusammengestellt von Eugen Herwig, Geleitwort des Präsidenten des Weinbauerverbandes Württemberg e.V.“, Südwestdeutsche Verlagsanstalt Mannheim 1972, 350 Seiten, sehr schön bebildert, guter, umfangreicher Text.

Behandelt wird ein Gebiet zwischen dem Oberen Neckar und dem Frankenland mit rund 200 Gemeinden, ein Gebiet,  in dem es bis ins Dritte Reich zahlreiche jüdische Gemeinden gab und von ihnen errichtete Synagogen, Schulen, Friedhöfe.  – Keine einzige Zeile über die jüdische Geschichte  dieses Landstrichs. Wenn jemand nicht bereits weiß, dass hier einmal beachtliche Judengemeinden bestanden, wird  es in diesem Buch NICHT erfahren.

 

P. Morand: „Verborgene Schätze – Christliche Kunst aus 10 Jahrhunderten im Tauber-, Jagst- und Kochertal“, 3. Ausgabe 1979 (herausgegeben von der „katholischen Kurseelsorge Bad Mergentheim“)

Obzwar der Titel nur die Befassung mit christlicher Kunst ankündigt, befasst sich der Verfasser auch auf zwei Seiten mit den „Juden – eine Minderheit in Stadt und Land“. Da lesen wir (S. 166) ganz unschuldig-unpersönlich:

„Das 13. und 14. Jahrhundert brachte Judenpogrome, auch in Franken, (1298) in Forchtenberg, Ingelfingen und Künzelsau (1936) im Jagsttal, in Röttingen, Aub, Mergentheim, Krautheim, (1348) in Hohebach.“

Dann die sehr einfache Erklärung, die eine Schuld an diesen Pogromen bei den JUDEN  sieht: „Die Ursache dafür lag oft in ihrem Reichtum.“

Die große Zahl jüdischer Gemeinden in dem Bereich, den dieser Kunstführer abdeckt, wird darauf zurückgeführt, dass der hier stark vertretene Deutsche Orden judenFREUNDLICH eingestellt gewesen sei.

„Im Tauber-, Jagst- und Kochertal lebten die Juden dann als religiöse Minderheit mit eigenen Sitten und Gebräuchen bis zum 2. Weltkrieg, woran die jüdischen Friedhöfe zwischen Hohebach und Ailringen, zwischen Rengershausen und Laibach, zwischen Weikersheim und Laudenbach und in Külsheim erinnern.“ – Keine Rede davon, dass es in diesen Gemeinden auch Synagogen (einige davon  kunstgeschichtlich interessant)  gegeben hatte – Synagogen, von denen die meisten freilich „bis zum 2. Weltkrieg“  zerstört wurden. Nichts davon, dass das Ende der Judengemeinden wenig mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun hatte oder nur eben dies, dass die Reichsregierung, als Angriffskrieger in Europa  isoliert, nun NOCH  weniger Bedenken hatte, ihre bestialischem Pläne auch in die TAT umzusetzen.

Wir lesen nichts davon, was mit den Juden in jenen Jahren „passierte“, die Gemeinden hörten halt anscheinend auf. Fertig.

Dies alles in einem Buch, das sich als inspiriert durch die CHRISTLICHE Kunst empfindet, als Würdigung CHRISTLICHER Kunst.

 

„Bezauberndes TAUBERTAL – Reise längst der Tauber und der Romantischen Straße“, …mit einer Betrachtung von Dr. Richard Henk, Heidelberg, 3. Auflage 1978.

Ins Bildfeld gerückt werden drei Dutzend Orte in dem genannten Bereich. Mehrere davon hatten bis zum Dritten Reich teils große jüdische Gemeinden und besitzen auch heute noch Reste dieser jüdischen Gemeinden (Rothenburg, Nördlingen, Wallerstein, Weikersheim, Wertheim). 

Zu dem Thema „jüdische Gemeinden“ und „jüdische Reste“ findet sich im Buch keine einzige Zeile.

 

Werner Dettelbacher: Zwischen Neckar und Donau, Kunst, Kultur und Landschaft von Heidelberg bis Heilbronn, im Hohenloher Land, Ries, Altmühltal und an der oberen Donau“,

DuMont Köln 1976, 5. Auflage 1985,  260 Seiten, vollgepackt mit Informationen allgemein- und kunstgeschichtlicher Art. Aber von den zahlreichen jüdischen Gemeinden und ihren Resten in diesem Raum NULL.

 

„Heimatbildband Wir  - Ries – Härtsfeld – Heidenheimer  Alb – Albuch“. Herausgeber: Walter Weller, Aalen, 1983.

Ein opulenter Bild- und Textband mit 350 Seiten.  Dargestellt wird eine Gegend, in der es zahlreiche jüdische Gemeinden gab. Außer EINEM Foto eines jüdischen Friedhofs kommt nichts von jenen einstigen Gemeinden ins Blickfeld, obwohl der gesamte Band aus Geschichten und Geschichtchen aus der jüngeren Vergangenheit besteht und eben „Heimat“ vorstellen will): Verjagte und Ermordete haben   kein Heimatrecht.

Wir erfahren auch  nichts über ungewöhnliche Menschen, die aus den  jüdischen Gemeinden in der genannten Region hervorgingen, etwa die Schauspielerin und Theaterleiterin Ida Ehre aus Wallerstein bei Nördlingen.

Fast das einzige zum Thema Judentum in diesem Band ist eine seltsame Geschichte, erzählt von einem Studiendirektor aus Oettingen, Jahrgang 1925, über den jüdischen Bankier Hessel Steiner in eben dieser einstigen Residenzstadt.  Der  Clou an dieser Geschichte ist, dass die jüdische Gemeinde der Stadt Oettingen in ihrem Bemühen, sich der örtlichen Adelsfamilie  dankbar zu erweisen,  ein Missgeschick erfährt,  das sie der Lächerlichkeit preisgab - womöglich mit ABSICHT der Lächerlichkeit preisgeben WOLLTE:  Ein unfähiger oder boshafter Stempelschneider hatte auf eine Gedenkmünze, von der jüdischen Gemeinde in Auftrag gegeben, geprägt: „Des helf Herr Jesu“. – Hessel Steiner soll sich dieser Münze geschämt haben, berichtet  der Verfasser dieser Anekdote auf Kosten der Öttinger Judengemeinde, und der Spott klingt noch nach in des (nicht-jüdischen) Erzählers  Schlusssatz: „Der historisch bewanderte Leser mag ermessen, wie solche Worte in jüdischen Kreisen ankommen mussten.“ (Man beachte die im Dritten Reich übliche Formulierung „in jüdischen Kreisen“ S. 178)

  

Max Rieple: Donaufahrt mit Dir – Landschaft, Geschichte, Kunst und Brauchtum des Donauraums vom Ursprung des Stroms bis Passau, Stuttgart 1969.

Rieple erfasst in diesem touristisch und heimatgeschichtlich informativen Buch  über zweihundert Gemeinden. Darunter sind mehrere, die bis zum Dritten Reich  jüdische Gemeinden hatten, etwa Ulm. Erwähnt wird dies nirgendwo in diesem Buch, das immerhin 24 Jahre nach NS-Ende erschien.  Die  Stadt Ulm erhält in dem Buch vergleichsweise viel Platz, sechs Seiten. Das Kapitel „Ulm“ schließt mit zwei  eigenartigen Sätzen. Eine wasserspeiende Hexenfigur auf dem Münsterturm und bombardierungsbedingte Baulücken in der Kernstadt  werden in einen seltsamen Zusammenhang gebracht: Die Hexe „scheint hämisch zu lächeln, so als habe sie damals den Feuersturm über die ihr zu Füßen liegende Stadt herabgerufen.“ (S. 99). Der Zweck dieses seltsamen Bildes scheint klar: ENTLASTUNG:  Die Bombardierung war nicht eine Folge des von NS-Deutschland angezettelten Krieges, sondern der Fluch einer bösen Hexe.

Die selbe Verschweigung von Jüdischem, so deutlich, dass sie nur noch als absichtlich empfunden werden kann, sehen wir in dem 250seitigen ELSASS-Buch des Autors Rieple. („Malerisches Elsass“, Hallwag, Bern und Freiburg, 1. Auflage 1964, 6. Auflage 1974).

Das Elsaß hatte bis zur  deutschen Invasion 1940 vergleichsweise sehr viele jüdische Gemeinden. Nicht eine von ihnen wird in diesem landeskundlichen Buch erwähnt. Zwar wird beispielsweise ausführlich das Städtchen Rosheim und sein gotischer Dom gewürdigt („Rosheim ist eine Reise wert“). Aber auf den drei dieser Kapitelüberschrift folgenden Seiten wird die dortige jüdische Gemeinde nicht erwähnt. Dabei hat sie einen der  berühmtesten jüdisch-deutschen Politiker der frühen Neuzeit  hervorgebracht, Josel von Rosheim, benannt nach eben dieser Stadt westlich Straßburg.

zurück zur Seite: Bücher und Aufsätze NS-Ansichten

eMail:  Veit.Feger@t-online.de

zurück zur Hauptseite